Bereits seit der späten Bronzezeit ist der Würzburger Marienberg besiedelt. Sehr wahrscheinlich befand sich im frühen 8. Jahrhundert an dieser Stelle ein Kastell der fränkisch-thüringischen Herzöge mit einer Kirche, die im Jahre 741 zur ersten Würzburger Bischofskirche erhoben wurde. Ab dem Jahre 1200 entstand eine ungewöhnlich große Burg, die im Spätmittelalter und in der Renaissance ausgebaut und erweitert wurde. Von 1253 bis 1719 war diese Burg Residenz der Würzburger Fürstbischöfe. Lorenz von Bibra ließ die Burg zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Stil der Renaissance ausbauen und die Wehranlagen erweitern. Bekannt ist vor allem die achteckige Bibratreppe, ein beeindruckender Treppenturm am Fürstenbau. Letztendlich hielt die Burg dem Ansturm im Bauernkrieg im Jahre 1525 stand. Ende des 16. Jahrhunderts kam es allerdings zu einem folgenschweren Großbrand, wobei Teile der Burg zerstört wurden. Julius Echter ließ in der Folge (ab 1573) die Burg weiter im Stil der Renaissance um- und ausbauen. Der Südflügel wird zur Bibliothek und Winterwohnung, der Marienturm errichtet und die Marienkirche erweitert. Das Erscheinungsbild, das teilweise auch mit Echterstil umschrieben wird, blieb bis heute erhalten. Die Anlage wurde dabei auch um einen zweiten Hof bis zur Echterbastion erweitert, der Echterschen Vorburg. Ziel war es, die flache Westseite besser abzusichern und neuen Raum zu gewinnen. Aus dieser Zeit stammt auch das Brunnenhaus, das als eines der schönsten Beispiele der Renaissance-Architektur in Franken gilt.